12. September – Auf zu den Thessalonichern

Paulus der Troubleshooter – Ein Problemlöser für andere war Paulus auf all seinen Reisen, aber auch einer der Probleme bzw. Konflikte und Auseinandersetzungen provoziert hat. Auch selbst musste unser Völkerapostel so einige Schwierigkeiten überwinden und Widrigkeiten trotzen.

Unser Aufenthalt in Kalampaka war von kurzer Dauer, doch wer mit Paulus unterwegs ist, weiss, dass noch andere Orte gibt, die zu besuchen sind. So machten wir uns heute auf nach Thessaloniki. Unterwegs besuchten wir die Redestelle von Paulus in Beröa (heute Verìa), dem Ort wo er nach seiner (fast erfolglosen) Zeit ihn Thessaloniki mehr Gehör fand.

Auch wir liessen uns von Paulus heute „ansprechen“. Seine Narrenrede (2 Kör 11,16-30) zeugt von einem humorfähigen aber auch ironischen Mann, der sich selbst nicht immer ganz ernst nahm, aber auch mit spitzen Formulierungen zum Nachdenken anregen konnte und immer noch kann.

Die längere Carfahrt führte uns durch die unterschiedlichsten Landschaften. Da war einmal die gebirgige Region um Kalampaka, da war die hügelige Landschaft im Pindos Nationalpark, die „Mondlandschaft“ um Grevena, die Hochebene bei Kozani, das Schneesportzentrum vor Veria und dann vor Thessaloniki das riesige Flussdelta der Flüsse Aliakmonas, Loudias, Axios und Gallikos.

Dann kamen wir in die zweite Metropole Griechenlands, nach Thessaloniki. Nach Athen (mit 4 Mio. Einwohnern) wirkt diese nordöstliche „Hauptstadt“ mit 1,5 Mio. Einwohnern schon fast wieder klein.

Doch die Fahrt durch die engen Strassen, die von Autos gefüllten Promenaden zeigt, dass es eine riesige Stadt ist, die – wie keine zweite – mit frühchristlichen Kirchenbauten nur so prahlen kann. An jeder zweite Ecke steht eine Kirche aus dem 5./6. oder 7. Jahrhundert. Eine davon, die fünfschiffige Kathedrale durften wir besichtigen.

Es ist wundervoll, wie diese Kathedrale durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder „neue“ Teile verpasst bekam und so in Stein gemeisselte Geschichte erzählt. Nach diesem Besuch ging es der unglaublich langen Seepromenade entlang (da steht auch der weisse Turm) nach Peraia, dem Ort wo wir unsere beiden letzten Nächte in Griechenland verbringen werden.

Morgen geht es nach Philippi, auf den Spuren des Apostels Paulus – eine weitere längere Carfahrt… zum Glück gehen wir nicht zu Fuss!